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Channel: Markensinn - Bloggen für eine bessere Welt, gute Marken & (Unternehmens-)Verantwortung » Stephanie Ristig-Bresser
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Selbständig in Digitalien – gute Beispiele, offene Fragen, viel Netzwerken

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Rückblick auf den Niedersächsischen Unternehmerinnentag 2013 mit dem Schwerpunkt Digital Business

Eine tolle, offene Atmosphäre herrschte gestern beim Niedersächsischen Unternehmerinnentag 2013, den GründerinnenConsult via hannoverimpuls GmbH alljährlich auf die Beine stellt. Gestern war es einmal wieder so weit. In diesem Jahr stand der Unternehmerinnentag 2013 ganz im Zeichen des Digital Business, hier die Website mit dem Programm http://www.unternehmerinnentag2013.de/. Das Event war mit über 150 Teilnehmerinnen ausgebucht – und alle Referentinnen (und einige wenige männliche Referenten) waren diese tolle Resonanz wert!

Das Programm zeigte schonmal, dass es so einige Frauen im Digital Business ordentlich was zu sagen haben – alle Referentinnen haben dies später im Vortrag unter Beweis gestellt. Svenja Teichmann moderierte locker-flockig durch den Tag.

Der Einstiegvortrag von Martina Fiddrich gestaltete sich zwar zunächst etwas zäh, in ihm versteckten sich aber einige wichtige Aussagen: Es braucht mehr Frauen im Digital Business, denn Frauen sind eine wichtige, kaufkräftige Zielgruppe – und Frauen kaufen lieber von Frauen. Sehr pointiert beschrieb Fiddrich auch, dass Social Media zu einem “massiven Kulturwandel” führe, der unsere Kaufentscheidungen verändere und dazu beitrage, dass B2C- und B2B-Kommunikation immer mehr verschwimmen. Wichtig auch sicherlich der vorgetragene Fakt, dass unsere Kommunikation durch immer mehr mobile Endgeräte geprägt sein wird und damit der Bedarf an der Entwicklung von Mobile Apps immer mehr steigen wird. In jedem Fall sollten sich IT-StartUps mal näher mit den IBM-Smart Camps befassen, in deren Rahmen gute Geschäftsideen aus dem IT-Bereich prämiert werden.

Erfrischend und inspirierend waren die drei Kurzvorträge mit erfolgreichen Geschäftsmodellen aus dem Digital Business. Sabrina Schönborn von der Sugar  Shape GmbH berichtete, wie es ihr gemeinsam mit ihrer Geschäftskollegin gelang, mit ihrer Geschäftsidee “Der schicke BH für jede Größe” binnen weniger Stunden 100.000 € zu crowdfunden. Und ich habe in der Pause nochmal nachgefragt: Sie hatten die 100.00 € nicht bereits vorher verdealt, sondern sie sind wirklich via die PR des Crowdfunding-Portals Seedmatch zustande gekommen. Wow!!! – Dennoch glaube ich, dass diesem Coup eine sehr dezidierte Vorarbeit vorausging, 100.000 € crowdfundet man mal nicht einfach so). Carolin Batke, Produzentin und Spieleentwicklerin bei den Zampano-Studios berichtete sehr offen von den Höhen und Tiefen mit ihren Unternehmen. Sehr beeindruckend. Mit ihren Spielen hat sie schon tolle Preise abgeräumt und hat trotzdem einige heftige Herausforderungen (Lizenznehmer geht insolvent und ihre eigene Firma hat gerade investiert und kann diese Investitionen jetzt nicht mehr begleichen). Jennifer Schietzel von der BoyInTheBag GmbH machte mir ihrer Geschäftsidee BringWasMit Mut, an seine Idee zu glauben. Sie gewann mit ihrer Geschäftsidee das Exist-Gründerstipendium (Tipp für alle StartUps, die frisch von der Uni kommen)

Den Vortragstitel “Making Money 2.0″ hat Referentin Christian Brandes-Visbeck (@ChristianeAhoi) zwar nicht direkt eingelöst – sie hat uns leider, leider kein Rezept geliefert, wie man mit dem Web 2.0 Geld verdient ;-) . Dafür weihte sie das Publikum aber in ihre Geschäftsprinzipien ein, mit denen es ihr gelingt, sich selbst treut zu bleiben und Geld zu verdienen. Ihre gute Prise Selbstironie und Offenheit trugen sehr zu einer austauschfreudigen Konferenz-Atmosphäre bei.

Bewährt gut und versiert berichtete Tim Rademacher von der wissenswerft GmbH über das Thema Mobile Applikationen, vor allen Dingen darüber, wie man QR-Codes sinnvoll einsetzt. Leider ist ihm die praktische Demonstration nicht immer gelungen. Bei so vielen tollen Frauen im Raum war er wohl ein wenig nervös ;-) . Jurist Tim Günther Social Media & Recht – die vielen Fragen zeigten, wie viel “Rechtsunsicherheit” bei diesem Thema noch immer herrscht.

Einen guten Abschluss machte Bloggerin und Kommunikationsexpertin Anja Beckmann mit ihrem Vortrag über “Erfolgreich Bloggen”. Sie weiß wovon sie spricht: Schließlich ist sie mit ihrem Reise- und Foodblog TravelOnToast ganz oben in Blogcharts vertreten und bloggt auf ihrem RedModBlog auch über Social Media Relations, Public Relations und Blogging. Gespickt mit vielen Beispielen (u.a. von Annette Schwindt, Kerstin Hoffmann, Maren Martschenko, PR-Blogger Klaus Eck und einigen weiteren) vermittelte Anja sehr informativ und praxisnah, was Bloggen bringt, machte aber auch genauso deutlich, dass das eine sehr zeitintensive Angelegenheit ist und manch arbeitsame Stunde bedeutet (Ach ja…. davon kann ich auch ein Lied singen ;-) …)

Die Vorträge wurden abgerundet durch eine Consulting-Lounge, in der sich die Kongress-Besucherinnen über die “Begleiterscheinungen” Finanzierung, Steuern, Gründung, Medienrecht & Datenschutz, Förder- und Vernetzungsmöglichkeiten, Aus- & Weiterbildung sowie Absicherung informieren konnten. (Insgesamt finde ich diesen Part allerdings zu sponsorenlastig, das schreit geradezu nach: “Ich teaser mal kurz meine Beratugn an und dann beauftrage mich mal hübsch.” Deswegen habe ich das auch nicht in Anspruch genommen.)

Mein Fazit:
Eine gelungene Veranstaltung mit einer tollen Atmosphäre, die die Potenziale, die das Digital Business in sich birgt, aufgezeigt hat! Einziger Kritikpunkt: Ein wenig mehr Interaktionsmöglichkeiten wären toll gewesen. Es gab “nur” eine Twitterwall… vielleicht hätte man eine Session mit Fishbowl machen können oder andere interaktive Formate ausprobieren. Vielleicht auch eine Möglichkeit für mehr gezielte Vernetzung der Teilnehmerinnen untereinander…? Aber alles in allem: Daumen hoch, ein toller Kongress. Nächstes Jahr komme ich wieder!

Und ein PS:
Ich habe mich während des Kongress entschlossen, doch mal wieder einen Blick auf Twitter zu wagen. Daher verweisen sämtlich Links auf die Twitterprofile der genannten Referenten und sind zugleich als Folgeempfehlungen zu verstehen. Ich schaue dann mal, ob ich bei Twitter bei der Stange bleibe… Wie das so ist in den Social Media… Sind wir nicht alle ein bißchen “Beta”…? ;-)


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